Stadtentwässerung im Fokus des Klimawandels

  • n Planung und Durchführung von Kanalsanierungsmaßnahmen werden heute umfangreiche und detaillierte Anforderungen gestellt. Neben technischen Aspekten rücken zunehmend auch rechtliche, be triebliche und wirtschaftliche Belange in den Vordergrund. Angesichts der Vielschichtigkeit ist es zweckmäßig, eine Sanierungsstrategie zu entwickeln, die einerseits die systematische und präventive Ausrich tung der Vorgehensweise zur Einhaltung der Schutzziele sicherstellt und andererseits den Mitteleinsatz optimiert. Diese Sanierungsstra tegie ist nach DIN EN 752 (DIN, 2017) und DWAA 14314 (DWA, 2017) gleichermaßen auf den baulichbetrieblichen und den hydraulischen Sanierungsbedarf auszurichten. Zudem soll sie sich nicht auf den aktuellen Zustand des Entwässerungsnetzes beschränken, sondern muss auch zukünftige Anforderungen und Entwicklungen so weit wie möglich berücksichtigen. Um den baulichen Sanierungsbedarf vorausschauend und wirtschaft lich steuern zu können, wird neben der reinen Sicherstellung der Funktion des Entwässerungssystems zunehmend der (langfristige) Erhalt der baulichen Substanz bzw. des Anlagevermögens einbezo gen. Hierfür existieren technisch ausgereifte und etablierte Progno semodelle (vgl. auch DWA, 2012). Hydraulische Aspekte werden ins besondere bei langfristigen Betrachtungen oftmals vernachlässigt oder nur nachrangig berücksichtigt. Dabei stellen der Klimawandel und die zunehmende Flächenversiegelung eine wachsende Heraus forderung für Entwässerungssysteme dar, die bereits heute in der Sanierungsplanung zu berücksichtigen sind. Vor diesem Hintergrund wurde in dem durch das NRWUmweltminis terium geförderten Vorhaben „Koordinierte bauliche und hydraulische Sanierung von Entwässerungssystemen (kobahS)“ eine allgemein an wendbare Methodik zur Verschmelzung beider Belange ent wick elt. Dabei wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass eine Übertrag barkeit durch freie Verfügbarkeit der verwendeten Daten sowie durch Skalierbarkeit und Unabhängigkeit von der Netzstruktur gesichert ist. Gleichzeitig ermöglicht eine weitgehende Automatisierung der nachfolgend dargestellten Schritte einen möglichst geringen Arbeits und Zeitaufwand. Validiert wurde die Methodik durch Anwendung in zwei unterschiedlich strukturierten Untersuchungsgebieten der Stadt Bochum.

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Metadaten
Author:Michaela Ringelkamp, Marko Siekmann, Sylvia Gredigk-Hoffmann, Karsten KerresORCiD, Amin Mavani, Ioannis Papadakis
Parent Title (German):Abwasserreport
Subtitle (German):Strategien zur baulich und hydraulisch koordinierten Sanierung von Entwässerungssystemen
Publisher:Kommunalagentur NRW
Place of publication:Düsseldorf
Document Type:Article
Language:German
Year of Completion:2022
Issue:3
First Page:4
Last Page:9
Link:https://kommunalagentur.nrw/wp-content/uploads/2022/09/Screen_Abwasserreport_03.22_220920.pdf
Zugriffsart:weltweit
Institutes:FH Aachen / Fachbereich Bauingenieurwesen
collections:Verlag / Kommunalagentur NRW